Die Geschichte von fAIR
Vorgeschichte - 2000
- 2001 - 2002
- 2003 - 2004
- 2005 - 2006
- 2008 - 2010
Vorgeschichte. In der Moskauer Deklaration von 1943 wird Österreich zum ersten Opfer des Nationalsozialismus erklärt, was zur Folge hat, dass nach dem Zweiten Weltkrieg die Entnazifizierung und die Aufarbeitung der Geschichte des Kriegs gründlicher in Deutschland als in Österreich erfolgt. In der Folge wird auch die Unabhängigkeit der österreichischen Justiz infrage gestellt. Die Wende im Jahr 1990, die Balkankriege der 1990er Jahre und die daraus entstehenden Einwanderungswellen führen in Österreich wie in anderen Ländern zu einer Zunahme der Fremdenfeindlichkeit mit beträchtlichen politischen und gesellschaftlichen Folgen.
Entstehung: Richard Parncutt gründet die Initiativen gegen internationale Isolierung als konstruktive, forschungsgeleitete Reaktion auf
Unterstützung durch den Senat der Uni Graz: Am 20.06.2000 beschließt das Fakultätskollegium der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz:
Das Geisteswissenschaftliche Fakultätskollegium ersucht den Senat, die im Internet beschriebenen "Initiativen gegen internationale Isolierung" als interfakultäre universitäre Initiative zu unterstützen, indem die (von den geplanten Arbeitsgruppen noch festzulegenden) Ziele und die Ergebnisse des Projekts auf den Homepages der Universität laufend veröffentlicht werden. Das Projekt soll im Kontext der jetzigen politischen Situation zum internationalen Ansehen der Universität und des Landes Österreich beitragen, indem die Universität nicht nur Diskussionen veranstaltet und Resolutionen verabschiedet, sondern auch konkrete, konstruktive, international sichtbare Initiativen gegen Fremdenfeindlichkeit unternimmt. Zahlreiche Möglichkeiten derartiger Initiativen werden im Internetdokument kurz dargestellt.
Dieser Antrag wird am 18.10.00 vom Senat der Universität Graz angenommen.
1.
Sitzung, 28.09.2000 Protokoll
2. Sitzung, 24.10.2000 Protokoll
3. Sitzung, 04.12.2000 Protokoll
4. Sitzung, 21.03.2001 Protokoll
Nach Aufhebung der EU-Sanktionen gegen Österreich am 12.9.2000 werden die " Initiativen gegen internationale Isolierung" umgenannt und als "Universitäre Initiativen gegen Fremdenfeindlichkeit" (uigf) weitergeführt.
Strategien gegen Rassismus in Medien: In Zusammenarbeit mit ZARA in Wien veröffentlichen die uigf einen Artikel zum Thema Strategien gegen Rassismus in den österreichischen Medien. Daraufhin werden österreichweit hunderte Unterschriften für einen Brief an alle wichtigen österreichischen Medien gesammelt. Die Medien werden gebeten, durch die Entwicklung von Richtlinien fremdenfeindliche und rassistische Berichterstattung systematisch zu vermeiden.
Wiederholte Unterstützung durch den Senat der Uni Graz: Nach einer Präsentation der geplanten multimedialen, wissenschaftlich begründeten Aufklärungskampagne Weltoffenes Österreich am 26.03.03 fasst der Senat am 07.05.03 folgenden Beschluss:
Der Senat der Karl-Franzens-Universität Graz unterstützt die im Rahmen der Universitären Initiativen gegen Fremdenfeindlichkeit geplante Aufklärungskampagne Weltoffenes Österreich als gesamtuniversitäres Anliegen.
Aufgrund fehlender Finanzierung war es leider nicht möglich, die versprochenen "konkreten, konstruktiven, international sichtbaren Initiativen gegen Fremdenfeindlichkeit" zu verwirklichen. Sorgfältig ausgearbeitete Anträge auf finanzielle Unterstützung wurden vergeblich bei der Universität Graz, beim Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, beim Zukunftsfonds Steiermark und bei TRAFO gestellt.
Strategien gegen Rassismus in Medien: Im Mai 2003 wird zu diesem Thema ein Brief, eine vorläufige, wissenschaftlich begründete Richtlinie in Form eines Artikels und eine Einladung zu einer Arbeitsgruppe am vom Grazer Büro für Frieden und Entwicklung organisierten Tag der AfrikanerInnen (Graz, 14.6.03) an eine Reihe steierischer und österreichischer Medien geschickt. Im Rahmen der gleichen Veranstaltung wird Parncutt eingeladen, ein Kurzreferat zum Thema "Is there a relationship between 'race' and "crime"? abzuhalten.
Ringvorlesung: Im Wintersemester veranstaltet Parncutt eine Ringvorlesung zum Thema "Wer sind 'wir'? Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Wissenschaft". Ca. 25 Lehrende und ca. 50 Studierenden nehmen teil. Informationen: Poster Postertext BroschüreText Abstracts und Richtlinien.
Öffentlichkeitsarbeit:
Das Außeninstitut der Universität Graz
veröffentlicht einen Artikel über die uigf:
"Zwischen Schwarz und Weiß" von Nina Pop (Unizeit, 3/03,
26-28) (html pdf).
2004
Öffentliche Veranstaltung: Am 29.01.04 um 19 Uhr im Festsaal, Meerscheinschlössl, Mozartg. 3, 8010 Graz, referieren AkademikerInnen mit Migrationshintergrund zum Thema Rassismus und Wissenschaft: Erfahrungen und Lösungsstrategien. Die ReferentInnen: Mag. Daniel ADIMKEW, Sozialpädagogik; Dipl. Ing. Adrien BALIHE, Maschinenbau; Marie-Jeanne MUKESHIMANA, Medizin; Mag. Jeanne MURORUNKWERE, Wirtschaftswissenschaft; Mag. Livinus NWOHA Sozialpädagogik.
Strategien
gegen Rassismus in Medien: Nachdem die wichtigsten
steierischen Medien trotz mehrmaliger Einladung eine Arbeitsgruppe zum
Thema "Rassismus in Medien" am Tag der AfrikanerInnen (Graz, 14.6.03)
nicht besuchen, wird zu einem für JournalistInnen eher
günstigen Zeitpunkt eine zweite Sitzung am
17.3.04 im ETC
Menschenrechte von Mag. Anke Sembacher unter dem Titel
"Arbeitsgemeinschaft gemeinsame Richtlinien gegen Rassismus durch
Medien" organisiert. Zu dieser Sitzung werden 300 MedienvertreterInnen
eingeladen. Davon kommt nur eine Person. Fazit: Während kaum
jemand die zentrale Rolle der Medien bei der Aufrechterhaltung und der
Verstärkung aber auch bei der Bekämpfung
rassistischer Vorurteile bestreitet, scheint aber auch kaum jemand in
der Steiermark bereit sein, gemeinsam etwas dafür zu
unternehmen. Trotzdem wurde durch diese Aktion das allgemeine
Bewusstsein für diese Problematik unter den wichtigsten
steierischen Medien verstärkt.
2005
Fränk Zimmer gibt der uigf-Website ein neues Design.
Mag. Michaela
Rohregger erledigt freiwillig viel Büroarbeit für die
uigf. Dazu gehört Überarbeitung dieser Websiten
(insb. der Formulierung der Ziele),
einzelne Emails an ca. 100 interessierte WissenschaftlerInnen und
Ergänzung der Liste der AkteurInnen.
Die uigf werden in "forum for Applied Interculturality Research" (fAIR) umgenannt. mehr dazu
2008
Am 23.5.2008 erscheint folgende vielversprechende Ankündigung im
Rahmen von "Uni News" und wird per Email an alle MitarbeiterInnen der
Universität geschickt:
Zu den neuen Forschungsschwerpunkten gehört später "Heterogenität und Kohäsion" (Uni News, 27.11.2009). Somit geht ein wichtiges Ziel der uigf in Erfüllung. Forschungsleistungen von KollegInnen in verschiedenen Fakultäten und Instituten im Bereich der Interkulturalität werden gebündelt, damit sie für die Öffentlichkeit leichter zugänglich sind und angewendet werden können. Diese Entwicklung fuhrt auch dazu, dass KollegInnen in diesem Bereich in verschiedenen Instituten leichter zusammenarbeiten können und auch dazu motiviert werden.
Mit dem "gesellschaftspolitischen Forum ... 7. Fakultät" geht ein weiteres Ziel der uigf in Erfüllung. Das Ziel, "die Universität in Form von Veranstaltungen stärker gesellschaftspolitische Akzente zu setzen und Aktivitäten zu bündeln", war immer ein zentrales Ziel der uigf.
Diese
viel versprechenden Entwicklungen wären kaum ohne die
tatkräftige Unterstützung von einer Reihe von einflussreichen
KollegInnen möglich gewesen, die in den Jahren 2000-2004 freiwillig zu den Aktivitäten der uigf
beigetragen haben. Liste
2010
Die internationale Tagung cAIR10 (conference on Applied Interculturality Research) findet an der Uni Graz statt. more